Bildung an Héichschoul

Bildung: Faire Zukunftschancen für unsere Kinder

Bildung ist die wichtigste Ressource unseres Landes. Sie befähigt gerade junge Menschen ihren eigenen Weg zu finden. Der Zugang zu guter, universeller Bildung ist ein Menschenrecht und nicht nur unerlässlich für die Wirtschaftskraft und Innovationsfähigkeit Luxemburgs, sondern vor allem für die persönliche Entwicklung eines jeden Einzelnen. Bildung ist nicht zuletzt die Voraussetzung für die aktive Teilnahme von mündigen und verantwortungsvollen Bürgern am beruflichen sowie am politischen und gesellschaftlichen Leben.

Bildung steht somit im Dienst der Menschen, wie der Gesellschaft und muss sich dieser immer wieder anpassen. In den vergangenen Jahren hat sich das Bildungssystem zur Gesellschaft hin geöffnet. Neue Bildungsangebote wurden den unterschiedlichen Talenten und Sprachenbiographien, aber auch den neuen Ansprüchen von Wirtschaft und Gesellschaft angepasst. Jeder Schüler soll eine faire Chance auf eine gute Qualifikation und einen guten Abschluss haben.

Eine Qualitätsoffensive in der Kinderbetreuung, 20 Stunden pro Woche gratis frühkindliche Sprachförderung für jedes Kind, das Schaffen regionaler Direktionen in den Grundschulen, eine überfällige Reform der „Education Differenciée”, eine schrittweise Anpassung der Berufsausbildung, die Lycée-Reform, das neue Schulfach „Leben und Gesellschaft”, der neue Übergang zwischen der Grund- und der Sekundarschule und noch vieles mehr. Nie zuvor wurden in einer einzigen Legislaturperiode derart tiefgreifende Bildungsreformen entschieden und umgesetzt, um unser Bildungssystem zu modernisieren und sozial durchlässiger zu gestalten.

Die Politik der DP im Bildungsbereich baut auf fünf Prinzipien, die in den kommenden Jahren bessere Zukunftschancen für alle Kinder garantieren werden:

1. Kontinuität und Qualität der Reformen

Die DP wird sich die kommenden Jahre auf die Umsetzung, Evaluation und Weiterentwicklung dieser Reformen konzentrieren. Es ist wichtig, dass die Reformen genügend Zeit bekommen um zu wirken. Überhastete Anpassungen oder sogar Abschaffungen der Reformen würden unser Bildungswesen um Jahre zurückwerfen und wären gegenüber den Schülern, den Eltern und den professionellen Akteuren nicht zu verantworten.

2. Das Kind im Mittelpunkt

Mit der Schaffung eines Ministeriums für Bildung, Kindheit und Jugend hat die DP alle Bereiche, die sich mit der Förderung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen beschäftigen, unter einem Dach versammelt. Dadurch konnte eine Politik umgesetzt werden, in der das Kind im Mittelpunkt steht und die nicht durch administrative Hürden behindert wurde. In vielen Bereichen haben der konzeptuelle Austausch zwischen formaler und nonformaler Bildung zu gegenseitigen Bereicherungen und Fortschritten geführt. Die DP wird unser Bildungssystem auch weiterhin auf den Säulen der formalen und non-formalen Bildung entwickeln.

3. Unterschiedliche Bildungsangebote für unterschiedliche Talente

In den Bildungsdebatten der vergangenen Jahrzehnte wurde viel über das einzig richtige Schulmodell gestritten. Die DP hat sich dafür eingesetzt, dass die Bildungslandschaft in Luxemburg so vielfältig wird, wie die Talente und Interessen der Kinder und Jugendlichen. Wenn wir die unproduktiven Bildungsdebatten der vergangenen Jahrzehnte hinter uns lassen und das Luxemburger Bildungswesen weiter entwickeln wollen, muss die Vielfalt der Bildungsangebote weiter ausgebaut werden.

4. Vertrauen und Autonomie

Reformen von oben herab haben noch kein Bildungswesen nachhaltig verbessert. Die Politik muss Qualitätsziele vorgeben, doch der Weg dorthin ist von Region zu Region, von Institution zu Institution unterschiedlich. Die Vielfalt der Ansätze und Konzepte ist eine Bereicherung für unser Bildungswesen. Die DP setzt auf eine Partnerschaft mit den Direktionen, Lehrern und Erziehern, um unser Bildungswesen weiter zu entwickeln. Diese Vertrauensbasis muss in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden.

5. Innovation und Modernisierung

Die DP hat in den vergangenen fünf Jahren viel in die Innovationskraft unseres Bildungswesens investiert. Zum Beispiel in den neuen Medien und der Digitalisierung aber auch im Bereich des Entrepreneurships oder der nachhaltigen Entwicklung. Neue Technologien und Medien werden heute sowohl als Lernstoff, wie auch als Lernmittel verstärkt eingesetzt. Die DP arbeitet mit diesen und anderen Reformen einen langjährigen Rückstand in unserem Bildungswesen auf. Diese Anstrengungen müssen weitergeführt werden, um mit den gesellschaftlichen Entwicklungen Schritt halten zu können.

Kinderbetreuung und Kleinkindbereich

Bei der Einführung der mehrsprachigen Frühförderung hat die DP einen wissenschaftlichen Beirat aus renommierten Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland zusammengesetzt, um das Projekt wissenschaftlich zu begleiten. Dieses Gremium soll institutionalisiert werden und das Ministerium bei der weiteren Qualitätsentwicklung im Bereich der Kinderbetreuung begleiten.

Die DP wird, in Anlehnung an das SCRIPT im Bereich der formalen Bildung, das SNJ („Service National de la Jeunesse”) in Richtung einer Abteilung für Innovation und Qualitätsentwicklung in der non-formalen Bildung ausbauen. Beide Abteilungen sollen in Zukunft eng zusammenarbeiten.

Die DP wird als weiteres Element der Qualitätsentwicklung im non-formalen Bildungsbereich, die Qualität der gesetzlich vorgeschriebenen Weiterbildungsangebote garantieren. Dazu sollen akkreditierte Weiterbildungsagenturen geschaffen werden, die qualitativ hochwertige Angebote garantieren.

Die DP wird neue Ausbildungen auf der Ebene des DAP („Diplôme d’Aptitude Professionelle”) entwickeln und dadurch die Anzahl an geschultem Personal in den Strukturen verbessern. Die Ausbildung der Erzieher soll bewertet und gegebenenfalls angepasst werden.

Das System zur finanziellen Unterstützung der Kinderbetreuung erweist sich als schwerfällig und intransparent. Die DP wird das System abschaffen und durch ein Neues ersetzen. Eine Auditstelle des Ministeriums wird darüber hinaus in den kommenden Jahren garantieren, dass die finanziellen Unterstützungen des Staates auch wirklich bei den Eltern ankommen. 

Die Aktivitäten der Maisons Relais konzentrieren sich aktuell vor allem auf außerschulische Angebote in den Stunden vor und nach dem Unterricht. Die DP will die Maisons Relais zu Begegnungsstätten für Eltern ausbauen, in denen generell ein Austausch zwischen Professionellen und Eltern möglich wird. Neben dem Kulturzentrum soll das Familienzentrum eine stärkere Rolle im Leben einer Gemeinde spielen, indem Aktivitäten rund um die Erziehung, die Kinder und die Rolle der Eltern angeboten werden.

Die DP wird das integrierte Bauen von Schulen und Maisons Relais fördern, in denen die Funktionsräume gemeinsam gestaltet und genutzt werden können. Dies erlaubt eine großzügigere Gestaltung der Räume und eine Funktionsweise der beiden Institutionen, in der die Kinder im Mittelpunkt stehen können.

Die DP wird das Konzept der Stadtteilmütter und -väter, wie es in einer Reihe von deutschen Bundesländern, aber auch in Dänemark, den Niederlanden und in der Schweiz existiert, in einem Pilotprojekt auf die Probe stellen. Stadtteileltern haben zumeist einen eigenen Migrationshintergrund und sind Multiplikatoren, die anderen Eltern mit demselben Hintergrund bei Hausbesuchen Informationen zu den Themen Erziehung, Bildung und Gesundheit vermitteln.

Die DP wird gemeinsam mit den Gemeinden, einen Busdienst für Vereine einrichten, um Grundschüler zwischen der Schule/Maisons Relais und außerschulischen Aktivitäten in Sport- und Kulturvereinen zu transportieren. Durch diesen neuen Fahrdienst, der den Gemeinden vom Staat finanziell erstattet wird, werden einerseits die Eltern in ihrer Alltagsorganisation entlastet, andererseits wird aber auch das lokale Vereinsleben unterstützt, das eine tragende Rolle für den sozialen Zusammenhalt in den Dörfern und Städten des Landes spielt.

Um den Eltern, deren Kinder von staatlich anerkannten Betreuungsangeboten profitieren, eine Stimme zu geben, wird die DP ebenfalls eine nationale Elternvertretung schaffen. Einerseits sollen die Eltern dadurch systematischer in den Prozess der Qualitätsentwicklung eingebunden werden können. Andererseits soll die Elternvertretung die Eltern in ihrer Rolle stärken und eine Anlaufstelle für Eltern sein, die Probleme mit den Anbietern haben. Des Weiteren wird die DP die Zusammenarbeit der Maison Relais mit den lokalen Sport- und Kulturvereinen fördern.

Die DP wird sich weiterhin für eine gesunde Ernährung in den Kindertageseinrichtungen einsetzen. Eine kindergerechte und ausgewogene Ernährung so wie auch die diesbezügliche Bildung der Mitarbeiter in den Kindertageseinrichtungen muss weiterhin garantiert sein.

Die DP wird den Austausch zwischen den Betreuern und den Eltern weiter fördern. Die Crèches und Maisons Relais sollen auch mit entsprechendem Infomaterial ausgestattet sein, die es den Eltern ermöglichen, sich besser über die Erziehung ihres Kindes zu informieren.

Als virtuelle Elternecke wird die Internetplattform staarkkanner.lu weiter ausgebaut werden. Dort können die Eltern gratis Info- und pädagogisches Material bestellen.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass intensive Kommunikationssituationen, wie das gemeinsame Lesen von Kinderbüchern, eine enorm wichtige Rolle bei der Sprachentwicklung und kognitiven Entwicklung der Kinder spielt. Aus diesem Grund wird die DP allen Kindern im Vorschulalter ein Kinderbuch pro Jahr gratis zur Verfügung stellen. Dies soll einhergehen mit einer Sensibilisierung der Eltern. Zudem wird die DP Mini-Kinderbibliotheken in den Wohnvierteln fördern, beispielsweise durch das Errichten von Mini-Bibliotheksschränken auf Spielplätzen. Dies unterstützt einen frühzeitigen Umgang von Kindern mit Büchern und fördert ihre Lesefähigkeit.

In einer Schullandschaft, in der sich das Angebot in den letzten Jahren stark vervielfältigt hat, wird es immer schwieriger den für eine Entscheidung erforderlichen Überblick zu behalten. Vor kurzem stellte das Bildungsministerium deswegen die Internetseite mengschoul.lu vor. Es handelt sich hierbei um eine Art Orientierungsinstrument, das den Schülern und ihren Eltern bei der Suche nach einem auf sie zugeschnittenen Schulangebot hilft. Die DP wird ein ähnliches Portal für die unterschiedlichen Kinderbetreuungsstrukturen schaffen. Diese Plattform soll Auskunft über die in der Nähe liegenden Maison Relais, Crèches und Mini Crèches geben und zudem nützliche Informationen über die Einrichtungen aufbereiten.

Jugend

Um Jugendliche und junge Erwachsene beim Übergang in das Erwachsenenleben punktuell zu unterstützen, wird die DP das Angebot der Jugendwohnungen und des betreuten Wohnens national ausbauen.

Die Schule kann von den Erfahrungen aus der offenen Jugendarbeit lernen. Damit die Schule sich öffnet und auch zu einem Lebensort der Jugendlichen wird, sollen in allen Sekundarschulen sogenannte Jugendtreffs eingerichtet werden, in denen die Jugendlichen selbstbestimmt ihre Freizeit verbringen können.

Das Pilotprojekt „Outreach Youth Work” hat neue Impulse gesetzt, um die sogenannten NEETs („Not in Education, Employment or Training”) zu aktivieren. Die DP wird diesen Ansatz weiterentwickeln und eine enge Vernetzung aller in der Jugendgarantie existierenden Maßnahmen anstreben. Die Aktivierungsprogramme des SNJ werden ebenfalls ausgebaut. Die DP wird darüber hinaus eine Koordinationsstelle identifizieren, um sämtliche Angebote im Rahmen der Jugendgarantie abzustimmen.

Die DP wird das Angebot an Internaten weiter ausbauen und einen Qualitätsrahmen entwickeln. Die Rolle der Internate hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ebenso verändert wie ihr Zielpublikum. Der Rahmen soll diesen Entwicklungen Rechnung tragen.

Jugendhilfe

Die DP wird nach dem Vorbild der Rahmenpläne in den Bereichen der Kinderbetreuung und Jugendarbeit einen Qualitätsrahmen entwickeln, der die Basis für die Qualitätsentwicklung im Bereich der Jugendhilfe darstellt.

Die DP wird die Angebote der Jugendhilfe ausbauen und die Zahl der Jugendlichen reduzieren, die im Ausland untergebracht werden. Nur so kann eine spätere Integration in die Luxemburger Gesellschaft garantiert werden.

Gouvernance der Bildungspolitik

Die DP wird einen „Lëtzebuerger Bildungsdësch” einsetzen. Dieses unabhängige Gremium soll dazu beitragen, die Bildungsdebatten zu versachlichen, einen gesellschaftlichen Konsens in den wichtigsten bildungspolitischen Vorhaben zu erarbeiten und somit die notwendige Kontinuität in der Bildungspolitik, auch über mehrere Legislaturperioden hinweg, sicher zu stellen. Um den größtmöglichen Konsens anzustreben, sollen an diesem „Bildungsdësch” alle betroffenen Akteure Platz nehmen: Lehrer, Schüler, Schuldirektoren, Eltern, aber auch Vertreter der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft, welche durch das kürzlich geschaffene „Observatoire national de la qualité scolaire” und durch den „Conseil national des Programmes” vertreten werden. Auch das Parlament wird am „Lëtzebuerger Bildungsdësch” mit eingebunden, um somit die Überparteilichkeit der Vorschläge zu garantieren. Erst ein Konsens in den wichtigsten bildungspolitischen Fragen, ermöglicht eine Entwicklung des gesamten Systems in Ruhe und Kontinuität. Immerhin den wichtigsten Voraussetzungen für Schulqualität.

Grundschule

Die 2017 geschaffenen regionalen Direktionen in der Grundschule werden weiter ausgebaut und durch administratives Personal verstärkt. Ihre Kompetenzen in Personalfragen gegenüber den Gemeinden werden geklärt. Ein Fokus der Direktionen in den kommenden 5 Jahren soll im Bereich der Unterrichtsentwicklung liegen.

In allen Landesteilen wird eine regionale Direktion alle Informationen und Anfragen, die die Bildung betreffen, aus einer Hand liefern und behandeln, dies in Form eines „Guichet Unique” der Bildung.

Die DP wird konkrete Perspektiven schaffen für Lehrer, die sich weiter spezialisieren wollen, vor allem in den Bereichen Inklusion, Digitalisierung und Schulmanagement.

Die Universität Luxemburg soll berufsbegleitende Master-Studiengänge in den Bereichen Sonderpädagogik, Schulmanagement und „Educational Technologies” anbieten.

Neben den bestehenden Lehrkräften für Kinder mit spezifischen Bedürfnissen (I-EBS), werden spezialisierte Lehrkräfte für den Bereich neue Medien und „Digital Skills” in den Grundschulen eingeführt, um den Schulen dabei zu helfen, Strategien zum Einsatz von neuen Technologien im Unterricht zu entwickeln. Die I-CM werden weiterhin als Klassenlehrer berufstätig sein und lediglich von der bestehenden Freistellung als Verantwortlicher für ICT-Fragen profitieren.

Um den Lehrern zu erlauben, Kompetenzen in spezifischen Bereichen aufzubauen, die von großer Wichtigkeit für die Schulen sind, werden in Zusammenarbeit mit der Uni.lu Weiterbildungskurse des IFEN („Institut de formation de l’Éducation nationale”) angeboten, die ECTS-trächtig („european credit transfer system”) sind und für einen Masterstudiengang angerechnet werden können. Auf diese Weise soll es möglich sein, über mehrere Jahre hinweg, ECTS-Punkte zu sammeln und über diesen Weg einen Master zu erlangen.

Die DP wird in der Grundschule auf eine spielerische Art und Weise, die Kinder an die Logik des Programmierens heranführen. Entsprechende Module werden für den Naturkunde-Unterricht entwickelt und in den Mathematik-Unterricht integriert.

Das computergestützte Lernen im Bereich der Mathematik, wurde in den vergangenen Jahren mit großem Erfolg in den Luxemburger Schulen eingeführt. Die DP wird ein entsprechendes Angebot für den Sprachenunterricht in Deutsch und Französisch entwickeln. Besonders im Sprachenunterricht können digitale Lehrmaterialien die Differenzierung des Unterrichts fördern.

Schüler mit einem schulischen Defizit sind aktuell darauf angewiesen, Materialien von unterschiedlicher Qualität auf dem freien Markt zu kaufen. Die DP wird – zusammen mit den Herstellern von Unterrichtsmaterialien – eine digitale Plattform aufbauen, die eine qualitativ hochwertige Unterstützung der Schüler garantiert und frei zugänglich ist.

Die Frage der Hausaufgabenhilfe zwischen den Grundschulen und den Maisons Relais bleibt weiter offen. Die DP wird die Vergütung der Hausaufgabenhilfen durch qualifiziertes Personal attraktiver gestalten und gemeinsam mit allen Schulen ein flächendeckendes Angebot sicherstellen.

Die Organisation in Schulzyklen sollte die Schulen dazu anregen den Unterricht stärker zu differenzieren. Diese Idee scheint jedoch vielerorts in den Kinderschuhen stecken geblieben zu sein. Die DP wird eine Evaluation des Konzepts vornehmen und dieses an die Realitäten in den Schulen anpassen.

Mit der Berücksichtigung eines sozio-ökonomischen Index sollte die Verteilung der Ressourcen innerhalb des Luxemburger Schulsystems gerechter werden und damit zu einer größeren Chancengerechtigkeit für die Schüler beitragen. Die Praxis zeigt jedoch, dass es Regionen und Schulen in Luxemburg gibt, die vor größeren Herausforderungen stehen als andere. Die Zahl derjenigen Schüler, die nicht die im Lehrplan vorgesehenen Kompetenzen entwickelt haben, zeugen von diesen Herausforderungen. Die DP wird die Kontingent-Berechnung evaluieren und ein System einsetzen, das es erlaubt stärker auf die Probleme und Herausforderungen einzelner Schulen einzugehen.

Die DP hat mit der Reform der „Education Différenciée” eine Reform umgesetzt, die einen wahren Paradigmenwechsel im Bereich der Inklusion bedeutet und Luxemburg um Jahrzehnte nach vorne bringt. In der Grundschule wird die DP die Unterstützungen weitertreiben, um in jeder Schule mindestens einen spezialisierten Lehrer für Kinder mit spezifischen Bedürfnissen (I-EBS) einzustellen. Die „Équipes de Soutien pour Enfants à Besoin” (ESEB) werden bei Bedarf weiter personell gestärkt, wie auch die ambulante Unterstützung durch die nationalen Kompetenzzentren.

Für absolute Ausnahmefälle, in denen die Lebenssorgen der Kinder so groß sind, dass an eine reguläre Beschulung nicht zu denken ist, wird die DP sozio-therapeutische Zentren aufbauen.

Die DP wird sich dafür einsetzen, dass die Grundschulen im Rahmen ihrer Gestaltungsmöglichkeiten, Bereiche einrichten, in denen die Eltern mit den Lehrern in Kontakt treten und sich austauschen können. Dieser Bereich soll gleichzeitig eine Vitrine nach außen sein, in der die Schule ihre Arbeit mit den Kindern darstellt und die Eltern über wichtige Themen informiert.

Um dem Bewegungsmangel vieler Kinder entgegenzuwirken, will die DP das Projekt „Bewegte Schule” weiter fördern und in den Grundschulen und Maisons Relais ausweiten. Das Ziel des Projekts besteht darin, sowohl in der regulären Schulzeit, als auch in der Maison Relais, 15 bis 20 Minuten zusätzliche Bewegungszeit zu integrieren. Durch Auflockerungsphasen, bewegte Pausen, Bewegungsstationen im Klassenzimmer, aber auch durch bewegten Unterricht, bekommen die Kinder Lust und Freude an Bewegung vermittelt und gleichzeitig wird ihre Konzentrations- und Lernfähigkeit gesteigert.

Die DP wird den administrativen Aufwand für Lehrer, Eltern und Direktionen schrittweise reduzieren. Zunächst wird die Digitalisierung aller Verwaltungsabläufe den Informationsfluss und die Antragstellung gegenüber der Direktion oder des Ministeriums vereinfachen. Des Weiteren wird die DP eine Taskforce aus Vertretern der Lehrerschaft, der Schuldirektionen und des Ministeriums schaffen, die konkrete Vorschläge zum Abbau des administrativen Aufwands ausarbeiten sollen. 

Durch die Reformen der vergangenen Legislaturperiode bestehen heute, je nach Schulstufe, unterschiedliche Evaluationsmethoden. Die DP wird eine externe Evaluation der verschiedenen Methoden in Auftrag geben und versuchen die Grundprinzipien der Evaluation zu harmonisieren. Erstes Ziel der Evaluation soll es sein, die Entwicklung des Schülers auf eine für alle Partner verständliche Art und Weise zu dokumentieren, um über die Promotion entscheiden zu können. Gleichzeitig muss verhindert werden, dass die Schüler durch eine negative Fehlerkultur demotiviert werden.

Sekundarschule und Berufsausbildung

In der letzten Legislaturperiode wurde den Grund- und Sekundarschulen deutlich mehr Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit gewährt. Die Autonomie der Schulen wurde maßgeblich gestärkt und damit das Vertrauen in die Lehrkräfte untermauert. Die DP bekennt sich weiterhin zur Entscheidungshoheit der Schulen in Sachen Profilbildung, Finanzen, Personal und pädagogischen Inhalten. Die Politik soll ihrerseits weiterhin klare, national einheitliche, Zielsetzungen vorgeben, die die Schulen im Rahmen ihres zugestandenen Handlungsspielraums erreichen müssen.

Die DP will keine Einheitslösung für unsere Kinder. Die von der DP eingeleitete Diversifizierung des öffentlichen Schulangebots soll auch in der kommenden Legislaturperiode weitergeführt werden. Wir brauchen Schulen, die so vielfältig sind wie die Talente und Bedürfnisse unserer Schüler. Angesichts der zunehmenden Heterogenität unserer Schüler, sollen die Schulen auch in Zukunft unterstützt werden, um ein eigenes Profil auszuarbeiten und sich den lokalen, soziokulturellen und sprachlichen Gegebenheiten ihrer Schüler anzupassen.

Die Luxemburger Schullandschaft soll deshalb weiter in der Breite wachsen, um jedem Schüler die Möglichkeit zu bieten, die Schule auszuwählen, die am besten zu seinem Profil und Berufswunsch passt. Nur so hat jeder Schüler eine faire Chance auf eine gute Qualifikation und einen guten Abschluss. Nur wenn die öffentliche Schule diese unterschiedlichen Profile der Schüler wahrnimmt und passende Angebote entwickelt, kann sie ihrem Anspruch gerecht werden, jedem Kind faire Bildungschancen zu gewährleisten. Die Diversifizierung der öffentlichen Schule stärkt die öffentliche Schule.

Die Eröffnung der ersten öffentlichen internationalen Schule in Differdingen 2016, war ein großer Erfolg. Erstmals wurde damit hierzulande allen Schülern, ein kostenfreier Zugang zu den Lehrplänen der Europaschule ermöglicht. Mittlerweile werden ebenfalls Europäische Klassen in Mondorf, Junglinster und Klerf angeboten. Die DP wird das Angebot an Europäischen Klassen entsprechend der Nachfrage weiter ausbauen. Die DP wird zudem eine weitere öffentliche Europäische Schule im Einzugsgebiet der Stadt Luxemburg eröffnen, um somit in allen Landesteilen ein entsprechendes Angebot zu garantieren.

Die DP hat in der vergangenen Legislaturperiode Schulen dabei unterstützt, Profile in den Bereichen: ICT, Nachhaltige Entwicklung und Entrepreneurship zu entwickeln. Die Schulen werden auch weiterhin darin unterstützt, eigene thematische Profile und Schwerpunkte zu entwickeln. Dies erhöht die Diversifikation des Schulangebots und die Auswahl für die Schüler. Denn wir brauchen Schulangebote, die so vielfältig sind, wie die Interessen und Talente der Schüler.

Das Luxemburger Schulsystem muss sich damit auseinandersetzen, dass die Kompetenzen des 21. Jahrhunderts weniger im Wiedergeben von Wissen bestehen werden – denn „Google weiß alles” – sondern vielmehr im kollaborativen Lösen von komplexen Fragestellungen. Die Kompetenzen, die in diesem Zusammenhang gefordert werden, sind Sozial- und Teamkompetenzen, Kreativität, Selbstbewusstsein und eine positive Feedback- und Fehlerkultur. Die DP wird Schulen, die in ihrer Profilentwicklung Ansätze des kollaborativen Lernens oder des „Design Thinking” verfolgen, aktiv unterstützen.

Mit dem Lycée Ermesinde hat die Zentrumsregion eine Schule, die als Pilotprojekt gegründet wurde und alternative Lehrmethoden anbietet. Die DP wird im Süden des Landes ein ähnliches Projekt in Zusammenarbeit mit der Universität Luxemburg entwickeln. Diese Schule soll im Rahmen der Grundausbildung der Lehrer und der Weiterbildung am IFEN die Möglichkeit bieten, „Best-Practices” zu illustrieren.

Die DP wird die Schulen dazu anregen, schulinterne Weiterbildungen und „Journées Pédagogiques” rund um das Thema Unterrichtsentwicklung zu organisieren. Deshalb wird die DP den Schulen auf Wunsch, Experten zur Seite stellen, die sie dabei unterstützen. Denn die Schulqualität entscheidet sich im Klassensaal. Der wichtigste Faktor ist und bleibt der Lehrer und sein Unterricht.

Lehrer sind Experten des Lehrens und des Lernens. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, brauchen die Lehrer eine solide Ausbildung in den Bereichen der Didaktik und Pädagogik. Diese wird im Moment in weiten Teilen über den berufseinführenden Stage garantiert. Die DP wird im Rahmen der Reform des Stages, Absolventen mit fachdidaktischen Ausbildungen stärker als bisher die Möglichkeit einer Reduktion des Stages anbieten. Damit würde der Parallelismus zur Grundschule hergestellt werden.

Schwache Schüler und ihre Familien sind im Luxemburger Schulsystem noch viel zu oft auf sich alleine gestellt bei der Suche nach adäquaten Hilfestellungen. Die DP ist der Ansicht, dass jeder motivierte Schüler, freien Zugang zu „Appuis”-Stunden und qualitativ hochwertigen Materialien in seiner Schule haben sollte, mit denen er einem individualisierten Plan zur Behebung seiner Schwächen folgen sollte. Die DP wird, zusammen mit den Schulen, entsprechende Angebote ausarbeiten.

Die DP wird in Kooperation mit den jeweiligen Ländern und ihren Vertretungen ein Netzwerk an Standorten im Ausland schaffen, an denen Sekundarschüler einen Sprachurlaub in Französisch, Deutsch oder Englisch absolvieren können.  Das Vermitteln von Fremdsprachen geschieht am besten praxisnah und lebendig. Derartige Sprachaufenthalte helfen den Schülern nicht nur eventuelle Hemmschwellen abzubauen und in einer anderen Sprache zu interagieren, sondern fördern auch ein natürliches und intuitives Lernen von Fremdsprachen. Solche Sprachkolonien könnten sich auch als äußerst sinnvolle Alternative zu einem „Travail de Vacances” anbieten oder zur Aufarbeitung von sprachlichen Defiziten in den Sommerferien erweisen.

Neben den SEPAS („Service Psycho-social et d’accompagnement scolaire”) wird die DP in allen Gymnasien „Equipes socio-éducatives” aufbauen, die verstärkt im Bereich der Prävention und der freien Jugendarbeit tätig sind und eine ganze Reihe von pädagogischen Angeboten entwickeln werden.

Im Luxemburger Schulsystem fallen im Durchschnitt knapp 7% aller Unterrichtsstunden dadurch aus, dass der Klassenlehrer fehlt. In wenigen Fällen werden diese Stunden von anderen Klassenlehrern übernommen, die den Unterricht garantieren. Für alle anderen Fälle wird die DP das aktuelle System der „Surveillance-Stunden” so abändern, dass die „Équipes Socio-Educatives” während diesen Stunden interessante Aktivitäten aus pädagogischen Programmen (z.B. politische Bildung, nachhaltige Entwicklung, Orientierung) mit den Schülern unternehmen.

Nur wenn wir dauerhaft international anerkannte Personalstandards erreichen, nähern wir uns einem inklusiven Schulsystem. Deshalb wird die DP, gemäß dem Modell der Grundschulen, ein kohärentes Inklusionskonzept für die Sekundarschulen ausarbeiten, in denen die nationalen Kompetenzzentren, die CAR („Commission des Aménagements Raisonables”), der CEPAS sowie die SEPAS eingebunden sein werden. Die DP wird auch den Sekundarschulen verstärkt sonderpädagogisch geschultes Fachpersonal zur Verfügung stellen, um die Inklusion aller Schüler zu ermöglichen. Auch wird die DP die neugeschaffenen sonderpädagogischen Kompetenzzentren für Lernschwächen, für hochbegabte Schüler und für die sozio-emotionelle Entwicklung weiter ausbauen, damit diese, wie auch die bereits bestehenden Kompetenzzentren, die Schulen beim Umgang von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterstützen können.

Die digitale Revolution bietet nicht nur Chancen, sondern auch Risiken. Angesichts der sich ausweitenden Nutzung der neuen Medien und des Internets, gewinnen die Fragen eines effektiven Schutzes von Grundschülern und Heranwachsenden zunehmend an Bedeutung. Die DP wird deshalb die Förderung der Medienkompetenz in den Schulen fächerübergreifend vorantreiben. Die Schüler sollen inmitten der digitalen Lernumgebung und der Informationsflut, einen kritischen Blick bewahren und lernen, Quellen bewusst zu hinterfragen.

Tablet Computing” ist in vielen Berufsfeldern zu einer Schlüsselkompetenz geworden und sollte daher auch im schulischen Alltag stärker integriert werden. Wir werden daher nicht nur die bestehenden „iPad-Klassen” ausbauen, sondern mittelfristig eine „One-to-One”-Ausstattung in den Schulen anstreben. Wir möchten somit sicherstellen, dass alle Schüler von den gleichen Unterrichtsvoraussetzungen profitieren können. Neben grundlegenden Medienkompetenzen sollen die Schüler das digitale Werkzeug auch für die Herstellung kreativer Produkte kennenlernen. Die DP wird zudem das Weiterbildungsangebot für Lehrer im digitalen Bereich ausbauen.

Im Zuge der Modernisierung des Enseignement secondaire classique (ESC) wurde eine neue Sektion für Informatik und Kommunikation (Sektion I) geschaffen. Angesichts der großen Nachfrage bei den Schülern, wie auch der luxemburgischen Wirtschaft, werden wir die Sektion I verallgemeinern. Im Rahmen ihrer eigenen Profilbildung werden wir weitere Sekundarschulen dazu ermutigen, das Angebot im Bereich von solchen digitalen Kompetenzpolen weiter auszubauen.

Das „Coding” wird in den kommenden Jahren zu einer wichtigen Kernkompetenz der digitalisierten Berufswelt.  Obwohl Computer und Smartphones tagtäglich benutzt werden, fehlt vielen Menschen das grundlegende Knowhow über die Funktionsweise und die Programmiersprachen von Computern.

Um das Verständnis für die digitale Welt und die Funktionalität von Computern zu fördern, will die DP das „Coding” in den Lehrplan aufnehmen. Wir wollen Kinder schon im Grundschulalter spielerisch erste Programmiererfahrungen sammeln lassen und ihnen erste Gehversuche in Logik und Algorithmen ermöglichen. Im Sekundarunterricht sollen „Digital Skills” und ein Verständnis für verschiedene Programmiersprachen als transversales Thema in die Programme aufgenommen werden. Vor allem in der Mathematik und den Naturwissenschaften soll dies angesteuert werden.

Die DP wird ein übergreifendes Konzept zur Förderung von Technik und Naturwissenschaften im gesamten Bildungswesen umsetzen. Von der Kindertagesstätte, über die Grundschule, bis hin zur Sekundarschule wird so das Interesse an den sogenannten Mint-Fächern (Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Technik) stimuliert. Nur so können wir junge Menschen in den Schulen in die entsprechenden Ausbildungsstränge orientieren. Durch die voranschreitende Digitalisierung, die Förderung neuer Bereiche wie der Zirkularwirtschaft, aber auch durch den Ausbau des Wissenschaftsstandortes Luxemburg, wird eine Vielzahl an Arbeitsplätzen im technologischen und naturwissenschaftlichem Bereich geschaffen. In diesem Zusammenhang setzt die DP sich auch für den Ausbau der Zusammenarbeit mit den Studierenden- und Berufsorganisationen ein.

Das Luxembourg Science Center in Differdingen ist ein echter Publikumsmagnet, sowohl bei Schulen und Betreuungseinrichtungen, wie auch bei Familien, Gruppen und Touristen. An Experimentalstationen oder in Workshops können die Besucher erfahren, wie spannend und aufregend Naturwissenschaft und Technik sein können. Die DP wird diese wissenschaftliche Erlebniswelt weiter ausbauen, um somit die Orientierung der Jugendlichen in Richtung von Technik und naturwissenschaftlichen Ausbildungen zu fördern.

Die DP wird in enger Zusammenarbeit mit den Berufskammern die duale Ausbildung weiter fördern, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Dazu gehört die Schaffung eines dualen BTS, wie auch die Möglichkeit die Première und ein DAP im selben Abschlussjahr zu erhalten. Auch soll für jede Ausbildung eine passende Anschlussausbildung angeboten werden, damit sich die Lehrlinge vom CCP über den DAP, hin zum Technikerabschluss und dann über den BTS in eine Hochschulausbildung hocharbeiten können. Dies eröffnet jedem Lehrling in der Berufsausbildung die gleichen Perspektiven, wie den Schülern im klassischen oder generellen Sekundarunterricht, bietet aber den Vorteil, dass nach jedem abgeschlossenen Diplom der Wechsel in den Arbeitsmarkt einwandfrei möglich ist.

Die DP wird in enger Zusammenarbeit mit den Berufskammern, die Weiterbildung in der Berufsausbildung ausbauen. Staatliche und private Weiterbildungszentren sollen vergleichbare aber komplementäre Angebote unterbreiten, die gegebenenfalls ein Anrecht auf ein staatliches Diplom ermöglichen.

Die DP wird für Schüler mit Leistungsbeeinträchtigung die Möglichkeit einer Teilzertifizierung schaffen. Dies soll ihnen erlauben, wenn schon keine vollständige CCP-Ausbildung, so doch einzelne Module zu absolvieren und zu zertifizieren.  Die DP wird mehrere Projekte starten, in denen diese Teilzertifizierung angewandt werden soll.

Um den Weg in die Selbstständigkeit und das Unternehmertum zu fördern, wird die DP einen kostenlosen Zugang zur Meisterprüfung einführen.

Erwachsenenbildung und Hochschulen

Die DP wird das Angebot an BTS-Studiengängen („Brevet de Technicien Supérieur”) erweitern, um die hohe Nachfrage an ausgebildeten Fachkräften abzudecken. Das „Höhere Fachdiplom” bescheinigt den Erwerb einer hochwertigen beruflichen Qualifikation und bietet somit eine ideale Vorbereitung für den Eintritt in die Berufswelt. Dies gilt besonders für zukunftsorientierte Branchen mit großen Entwicklungsperspektiven. Die DP will das Schulangebot, gerade in solchen Zukunftsbranchen, ausbauen.

Darüber hinaus sollen die Sekundarschulen zunehmend Partnerschaften mit Universitäten und Fachhochschulen abschließen, um den BTS-Studenten einen Bachelorabschluss innerhalb von 3 Jahren zu ermöglichen. Dies ist eine weitere Möglichkeit mehr Schülern den Weg zur Hochschule zu ermöglichen.

Der voranschreitende technologische Wandel stellt Unternehmen und ihre Beschäftigten vor neue Herausforderungen. Deshalb wird die DP „Digital Learning Centers” mit einer digitalen Bildungsplattform schaffen, über die ein frei verfügbarer Zugriff auf Lerninhalte, beispielsweise von der Universität, Erwachsenenbildung, IFEN und INAP ermöglicht wird. In diesen Zentren sollen zudem technische Ressourcen, wie Ton- und Videostudios genutzt werden können, um eigenständig digitale Inhalte zu schaffen.       

Der Schwerpunkt in diesen Zentren wird auf die digitale Aus- und Weiterbildung gelegt. Mittels Einführung eines Bildungsschecks wird die DP jedem Arbeitnehmer einen kostenfreien Einführungskurs in die Grundlagen der digitalisierten Berufswelt anbieten.

s. Kapitel Digitalisierung und Medien: Digital denken sowie Unabhängigkeit und Vielfalt der Medien garantieren

Die DP wird in Zusammenarbeit mit den Berufskammern eine Akkreditierungsagentur schaffen, um die Qualität der beruflichen Weiterbildung zu fördern und um Transparenz auf dem Weiterbildungsmarkt sicherzustellen. Nur noch akkreditierte Anbieter und akkreditierte Ausbildungen können dann von staatlichen Subventionen profitieren.

Der Weg zu einer wissensbasierten Gesellschaft führt über Weiterbildung und Lifelong Learning. Die DP wird die Erwachsenenbildung in Luxemburg deshalb ausbauen. Dabei soll stärker als bisher von den Räumlichkeiten der Sekundarschulen profitiert werden. Die zuständige Abteilung des Ministeriums wird diese Angebote koordinieren. Über eine Validierung der früheren Lernergebnisse, die Berufserfahrung und Weiterbildungen sollen Arbeitnehmer die Möglichkeit zu einer höheren Qualifizierung erhalten. Die dafür notwendigen Strukturen und Kontrollorgane müssen geschaffen werden. Diese Funktion darf der Staat nicht aus der Hand geben.

Unter der aktuellen Regierung wurde das Zentrum für politische Bildung geschaffen. Die positiven Akzente, die bisher von dieser Institution gesetzt wurden, müssen in Zukunft weitergeführt und ausgebaut werden. Für die DP sollte politische Bildung einen höheren Stellenwert in allen Bildungseinrichtungen bekommen.

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