Ein starkes Europa für eine starke Jugend

Bald geht es zurück an die Wahlurnen. Am 9. Juni werden wir unsere Europaabgeordneten wählen, dieses Mal in einer Zeit der Skepsis und Unsicherheit.

In Europa erfreuen sich die rechtspopulistischen Parteien vor allem bei jungen Wählern immer größerer Beliebtheit. Wären bei den letzten Parlamentswahlen in den Niederlanden nur die Stimmen von Wählern unter 35 Jahren gezählt worden, dann hätte Geert Wilders von der rechtsextremen und ausländerfeindlichen PVV ein noch besseres Ergebnis erzielt. Marine Le Pen erhielt bei der letzten Präsidentschaftswahl 39 Prozent Unterstützung von Menschen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren und fast die Hälfte der Stimmen im Alter von 25 bis 34 Jahren. Auch in Italien war Giorgia Melonis Partei ‚Fratelli d’Italia’ die beliebteste Formation bei Wählern unter 35 Jahren.

Aber warum wählen junge Leute immer rechts? Eine einfache Erklärung gibt es nicht. Mehrere Faktoren spielen dabei eine Rolle: Steigende Lebens- und Wohnkosten, Krieg in Europa, hohe Jugendarbeitslosigkeit, rasante gesellschaftliche und demographische Veränderungen, vielleicht auch ein allgemeines Desinteresse an Politik. Diese Ängste werden von Rechtspopulisten instrumentalisiert: So hat die AfD die meisten Follower der deutschen Parteien in den sozialen Medien.

Wir müssen einen Rechtsruck bei der Europawahl verhindern. Wie wichtig Europa für junge Menschen ist, haben wir 2016 in Großbritannien gesehen, als Tausende von ihnen gegen den Brexit auf die Straße gingen – leider ohne Erfolg. Mit dem Austritt aus der EU gingen der britischen Jugend wichtige Zukunftsperspektiven verloren. Z.B. den Zugang zum Erasmus-Plus-Programm, das es ihnen – unabhängig von ihrem sozioökonomischen Hintergrund – ermöglicht, in verschiedenen europäischen Ländern zu leben und zu studieren und ihren Horizont für den Arbeitsmarkt zu erweitern.

Wie können wir den jungen Menschen hier in Luxemburg Europa näher bringen?

Deshalb brauchen wir einen transparenten Dialog der europäischen Institutionen und ihrer ‚Macher‘ mit der Jugend – und das nicht erst vor den Wahlen. Entscheidend sind die Schulen, das Jugendparlament und die politischen Parteien. Wir brauchen einen Kursus für Politik, um der nächsten Generation die Bedeutung unserer Union näher zu bringen, damit sie die europäischen Grundrechte – die auf Frieden und Stabilität basieren – nicht als einen Besitzstand ohne Wert betrachten.

Daher muss sich auch Europa für die Jugend interessieren.

Deshalb brauchen wir Anstrengungen von allen Seiten, damit alle von einem starken Europa profitieren können. Auch und vor allem junge Leute.

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