Das Läuten der Glocken

Glocken gehören zweifelsohne zum kulturellen Erbe Luxemburgs. In Frankreich gibt es sogar eine Initiative, das Läuten von Kirchenglocken als immaterielles Kulturerbe zu schützen. In diesem Zusammenhang hat unser Abgeordneter André Bauler einige Fragen an die Kulturministerin gestellt. In seiner parlamentarischen Anfrage will er unter anderem wissen, ob die Ministerin beabsichtigt, Kirchenglockengeläut auf nationaler Ebene als immaterielles Kulturerbe schützen zu lassen.

Déi eelste Klack vu Lëtzebuerg, datéiert aus dem Joer 1440, ass vun Uewerdonwen an 2016 fir d’lescht gelaut ginn. Klacke gehéieren ouni Zweiwel zum kulturelle Patrimoine vu Lëtzebuerg. Queesch duerch Europa an duerch eist Land gëtt et net nëmme Kiercheklacken. A ville Länner laude Klacken haut nach am Fall vu Gefor, vu Stuerm, vun engem Brand, fir national a weltwäit Trauer auszedrécken oder einfach nëmme fir d’Auerzäit unzekënnegen. 

An Däitschland ass d’Gloriosa (1497), déi an engem vun den Tierm vum Doum zu Erfurt hänkt, déi gréisste mëttelalterlech Klack op der Welt, déi fräi schwéngt an déi vun hirem Klang hir zu deene schéinsten an Europa gehéiert.

D’Laude vun de Klacken zu verschiddenen Dageszäiten, awer och am Ufank an eventuell och um Enn vun de reliéisen Déngschter oder einfach als Péis gehéiert zum gewinnte Klangraum vun eisen Uertschaften, besonnesch am ländleche Raum.

A Frankräich gëtt et eng Initiativ, déi ënner anerem drop rausleeft fir d’Laude vun de Kiercheklacken als immaterielle Patrimoine klasséieren ze loossen an en op d’Lëscht vun der Unesco setzen ze loossen. Sou wäit muss ee vläicht net direkt goen, ma et wier awer gutt, wann ee mol fir d’éischt en nationale Klassement kéint virgesinn. 

An deem Kontext wollt ech der Madamm Kulturministesch folgend Froe stellen: 

  1. Gëtt et e geneeë Regëster an deem all historesch relevant Klacke vum Land repertoriéiert a beschriwwe sinn?
  2. Wéi vill Klacken si mëttlerweil als Deel vun eisem kulturelle Patrimoine geschützt? Wéi vill sollen der nach geschützt ginn – zemol wa Kierchen desakraliséiert ginn?  
  3. Gräift de Kulturministere op de Rot vun Experten aus dem Ausland zréck fir historesch Klacken zu Lëtzebuerg schützen ze loossen?
  4. Huet d’Madamm Ministesch wëlles d’Laude vun de Kiercheklacken op nationalem Plang als immaterielle Patrimoine vu Lëtzebuerg schützen ze loossen?

Antwort

Der Abgeordnete André Bauler wurde von der Kulturministerin informiert, dass die Glocken immer automatisch mit dem Gebäude geschützt werden. Momentan sind die Glocken von 216 Kirchen und Kapellen national geschützt. Das Läuten der Glocken entspricht der UNESCO-Definition vom immateriellen Kulturerbe (IKE). Um in das nationale Inventar vom IKE aufgenommen zu werden, muss eine Anfrage von den Trägergemeinschaften gemacht werden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Glocken geläutet werden müssen. Das Läuten der Glocken hat einen soziokulturellen Wert und gibt den Menschen ein Identitätsgefühl und Respekt vor der kulturellen Vielfältigkeit, so Sam Tanson.

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